Giftige Windräder?
Da stehen also die Kathedralen der Energiewende in der Nordsee – und sondern neben Strom auch noch 228 verschiedene Chemikalien ab. Aluminium, Zink, ein bisschen Blei, Nickel und, ach ja, Quecksilber ist auch dabei. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat das fein säuberlich in einer Studie aufgelistet. 62 der Stoffe gelten sogar offiziell als „umweltrelevant“. Ein hübsches Wort für das, was man früher schlicht „schädlich“ genannt hätte.
Bevor jetzt jemand Panik bekommt: „giftig“ sind die Stoffe nicht alle, zumindest nicht im engeren, juristisch wasserdichten Sinn. Manche sind „potenziell toxisch“, „schwer abbaubar“ oder „bioakkumulierend“. Klingt harmlos – bis man den Fisch aus der Nordsee auf dem Teller hat.
Und wie reagiert die Bundesregierung? Genau wie beim Mobilfunk: Man macht einfach weiter. Die Ausbauziele bleiben, die Ministerien verweisen auf Prüfkriterien, die angeblich schon alles regeln. Medien berichten, dass es dazu keine ernsthafte Stellungnahme gibt – außer dem Mantra: „Die Energiewende duldet keinen Aufschub.“ Das ist ungefähr so tröstlich, wie wenn ein Raucher erklärt, die Lunge regeneriere sich ja von selbst.
Die entscheidende Frage, wie viel von diesen Stoffen tatsächlich ins Meer gelangt, bleibt unbeantwortet. Zufall? Oder will man es vielleicht gar nicht so genau wissen? Schließlich könnte eine ehrliche Antwort die grüne Hochglanzbroschüre ruinieren.
So drehen sich die Windräder weiter, nicht nur im Sturm, sondern auch in der politischen Argumentation: bloß nicht zu tief bohren, es könnte unappetitlich werden.
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