Infraschall durch Windräder – Eine unterschätzte Gefahr für unsere Gesundheit?

In einem Vortrag, der so viel mehr als nur wissenschaftliche Fakten vermittelt, entfaltet Dr. med. Ursula Bellut-Staeck ein brisantes Thema, das uns alle angeht: die potenziellen Gesundheitsrisiken von Windkraftanlagen. Ihre Worte in Baden-Baden, gehalten im November 2023 auf Einladung einer Bürgerinitiative, hallen nach und fordern unsere Aufmerksamkeit.

Die Unsichtbare Bedrohung: Infraschall

Dr. Bellut-Staeck legt dar, dass Windkraftanlagen nicht nur hörbaren Lärm, sondern auch Infraschall emittieren. Diese niedrigfrequenten Schallwellen sind für uns unsichtbar und unhörbar, aber, wie die Ärztin eindrücklich darlegt, möglicherweise nicht harmlos. Tieffrequenzen sind nach ihren Worten „nicht kompatibel mit Organismen“, ein alarmierender Gedanke, der uns alle betrifft.

Wissenschaftliche Studien – Warnsignale?

Die Grundlage ihrer Ausführungen bilden verschiedene wissenschaftliche Studien, unter anderem eine Veröffentlichung in der medizinischen Zeitschrift „ASU“. Diese legen nahe, dass die Auswirkungen von Infraschall, insbesondere von Windkraftanlagen, in Politik und Öffentlichkeit stark unterschätzt werden. Symptome wie Durchblutungsstörungen in kleinen Blutgefäßen, entzündliche Reaktionen und Herzschwäche werden bei Menschen, die in der Nähe solcher Anlagen leben, gehäuft beobachtet.

Ein Fehltritt der Behörden?

Das Umweltbundesamt, so kritisiert Bellut-Staeck, macht einen „entscheidenden Fehler“ in der Bewertung der Schallpegel von Windkraftanlagen. Die Behörde orientiert sich an der Hörschwelle und vernachlässigt, dass der gesamte Körper Schall und Vibration aufnimmt. Hier wird ein enormes Wissensdefizit deutlich, das weitreichende Konsequenzen haben könnte.

Das Endothelium – Ein riesiges Organ

Besonders aufschlussreich ist Bellut-Staecks Hinweis auf das Endothelium, ein riesiges Wahrnehmungsorgan, das aus Endothelzellen der kleinen Blutgefäße besteht. Diese Erkenntnisse sind relativ neu und weitgehend unbekannt, was die Dringlichkeit unterstreicht, mit der wir uns diesem Thema widmen müssen.

Der Nobelpreis für Medizin als Indikator?

Interessant ist auch der Verweis auf den Nobelpreis für Medizin 2021. Forscher Ardem Patapoutian entdeckte die PIEZO-Kanäle, die als Rezeptoren in Endothelzellen und Haut agieren. Dies stützt die These, dass unser Körper Schall und Vibrationen nicht nur über das Ohr wahrnimmt.

Widersprüchliche Sichtweisen

Während das Umweltbundesamt bisher keinen wissenschaftlichen Nachweis für die schädlichen Auswirkungen von Infraschall durch Windkraftanlagen sieht, fordert Bellut-Staeck eine Neubewertung der aktuellen Erkenntnisse. Sie appelliert an die Behörde, die neuen medizinischen Forschungsergebnisse ernst zu nehmen und in ihre Bewertungen einzubeziehen.

Ein dringender Appell

Dr. Bellut-Staecks Vortrag ist mehr als nur ein wissenschaftlicher Beitrag. Es ist ein dringender Appell an uns alle, sich mit den potenziellen Risiken der Windkraft auseinanderzusetzen und die Gesundheit der Menschen nicht den Interessen der Energiepolitik zu opfern. Ihre Forschung beleuchtet eine dunkle Seite der Energiewende, die wir nicht ignorieren dürfen. Es geht um unsere Gesundheit, unsere Umwelt, unser Leben. Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist.

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