Gehen Landwirtschaft und Klimaschutz nicht zusammen? Ist Landwirtschaft vielleicht sogar ein derartig störender Faktor, der maßgeblich an der „menschengemachten Klimaerwärmung“ Anteil hat?

Wenn man Reinhard Jung anhört, dann kann man den Eindruck gewinnen, dass es vor allem in der Politik Leute gibt, die in diese Richtung denken. Und diese wiederum sind nicht nur, aber schon vermehrt bei den Grünen zu suchen.

Reinhard Jung ist Sprecher der „Freien Bauern“ und hat als solcher vor allem den Grünen Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir „lieb gewonnen“. In einem Beitrag [1]  vom Mai 2023 kritisierte er dessen Begriff von „Nachhaltigkeit“ als ein auf technische Standards begrenztes Verständnis. Oder mit anderen Worten: Özdemir hat keine Ahnung, wovon er redet.

Er selbst ist Biobauer und freier Journalist mit einem Studium von Geschichte, Kunstgeschichte und Politischer Wissenschaft.

Wie die Klimaschützer die Welt retten wollen

Laut „Epoch Times“ [2]  beginnen jetzt Kindergärten und Kitas den Ausschank von Kuhmilch an die Kinder zu verbieten. Die Begründung hierfür ist, dass „die Milchprodukte eine hohe Belastung für die Umwelt und das Klima darstellen“ sollen. Außerdem gäbe es auch ethische Gesichtspunkte, die gegen eine Verwendung von Milch sprächen.

Es gibt in der Tat eine Reihe von Argumenten, die gegen den dauerhaften Verzehr von Milch sprechen. Ich hatte darüber eine Reihe von Beiträgen veröffentlicht:

Schleierhaft jedoch bleibt, wieso ausgerechnet Milch die „CO2-Bilanz“ oder „Umwelt und Klima“ verschlechtern sollte? Trägt hier die Milch als Milch schuld oder hat das was mit der Tierhaltung der Kühe zu tun? Aber wieso sind Kühe denn eine Belastung für das Klima?

Aber Kühe produzieren nicht nur Milch, sondern auch Fleisch. Und das sei jetzt ebenfalls klimaschädlich und schon gar nicht nachhaltig. Wie so dem so sein soll, dass bleiben die Grünen Ideologen dem staunenden Beobachter schuldig.

Auch zum Fleisch und Fleischkonsum hatte ich eine Reihe von Beiträgen gebracht, die in der Tat gezeigt hatten, dass ein übermäßiger Konsum von Fleisch kein Beitrag zu einer gesunden Ernährung darstellt. Von Klima und Nachhaltigkeit etc. war hier allerdings nicht die Rede:

Der Biobauer Jung hält dagegen, dass eine Abschaffung der Tierhaltung absolut keine Lösung sei. Denn die einfache Vorstellung, dass die Bauern nur noch Getreide anbauen, um daraus Brote zu backen, resultiert nicht nur in einer einseitigen Ernährung, sondern ist auch auf dem Bauernhof nicht durchführbar.

Denn es gibt landwirtschaftliche Flächen, die sind natürliches Grünland, auf dem kein Getreide sondern nur Gras wächst. Diese Flächen sind für Getreide-Bauern vollkommen uninteressant und wären nichts als Brachland, welches ohne Ertrag bearbeitet werden müsste; und wenn man nur das Gras mit einem Rasenmäher kurz halten muss.

Verwertbares Land kann nur ökonomisch genutzt werden, wenn eine gut abgestimmte Fruchtfolge eingehalten wird. Und das beinhaltet auch das Anpflanzen von Pflanzen, die nicht unmittelbar der menschlichen Ernährung dienen, sondern sich nur als Tierfutter eignen. Aber warum diese Pflanzen anpflanzen, wenn man keine Tiere im Stall hat, da die Tierhaltung „dem Klima schadet“?

Ist das die neue „Nachhaltigkeit“, wenn Grünland ungenutzt brach liegt und Ackerland nur jedes zweite Jahr oder vielleicht drittes Jahr für den Anbau von Nutzpflanzen für die menschliche Ernährung genutzt werden kann?

Dazu kommt noch, wie der Biobauer Jung erklärt, dass bei einem zu feuchten Sommer ein gewisser, nicht zu unterschätzender Prozentsatz des Getreides nicht backfähig sei. Der Weizen sei zu schlecht, um als Brotweizen genutzt werden zu können, eignet sich aber als Tierfutter.

Aber wenn man keine Tiere im Stall hat, dann hat man viel Abfall, dessen Entsorgung ganz sicher absolut „klimaneutral“ ausfallen dürfte.
Eingedenk der Tatsache, dass die „Freunde des Klimas“ vielleicht schon ahnen, dass ihre Klima-Geilheit in Nahrungsengpässen münden könnte, haben diese auch gleich die adäquate Lösung für das Problem, was sie selbst geschaffen haben, bereit:

Dann mal guten Appetit!

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Das Kohlendioxid von der Kuh

Kühe benötigen, genau wie der Mensch, Sauerstoff und atmen Kohlendioxid aus. Wenn man also viele Kühe hat, dann hat man viele „Kohlendioxid-Generatoren“, die schlecht für die Umwelt sind. So die Kuhmilchmädchen-Rechnung der CO2-Narren.

Das mag vordergründig logisch erscheinen, schielt aber geflissentlich an der Tatsache vorbei, dass diesem angeblichen Mehr an CO2 ein riesiges „Heer“ an Pflanzen aller Art gegenübersteht, die sich über dieses CO2 freuen, da sie es für ihren Stoffwechsel so dringend benötigen wie wir den Sauerstoff zum Atmen.

Wenn man also CO2 in der Atemluft reduzieren möchte, wie wäre es dann mit einem Verbot von Rodung der Urwälder, die zudem auch eine Vernichtung von Habitaten von allerlei Tierarten bedeutet? Seltsamerweise redet niemand von den selbst erklärten „Weltenrettern“ von dieser Möglichkeit. Warum wohl nicht?

Könnte dies damit zusammenhängen, dass diese Lösung nicht genug Verzicht vom gemeinen Otto Normalverbraucher fordert?

Aber selbst diese Argumentationsschiene wankt ebenfalls auf wackeligen Füßen. Denn woher nehmen die Kühe das Kohlendioxid, welches sie ausatmen? Haben Kühe ein CO2 produzierendes Organ, welches das Gas aus dünner Luft produzieren kann?

Die Realität sieht anders aus:

Wie bereits erwähnt „atmen“ Pflanzen CO2 ein und geben Sauerstoff ab. Das Kohlenstoff-Atom wird von den Pflanzen für die eigenen Stoffwechselaktivitäten benötigt. Wenn diese Pflanzen jetzt verzehrt werden, dann wird das auf diese Art und Weise gebundene CO2 wieder freigesetzt. Damit kommt es nicht zu einer Erhöhung des CO2 per se, sondern es kommt zu einer Erhöhung in Relation zur Absenkung, die durch die Aktivitäten der Pflanzen bedingt ist. Oder kurz und bündig: Es wird nur das abgegeben, was vorher entnommen wurde – die Nettobilanz ist Null.

Aber ähnlich wie bei Corona gibt es auch in diesem Segment absolute „Experten“, die jenseits aller Kenntnis der Materie ihre ideologischen Parolen laut schreiend verkünden. Und je lauter hier geschrien wird, desto deutlicher werden deren Verblendung und Unwissen. Frei nach dem Motto: Je höher ein Zwerg auf der Leiter klettert, desto deutlicher sieht man, dass es ein Zwerg ist.

Die Klimarettung der Klimaheuchler

Wer macht also, ähnlich wie bei Corona, aus einer erfundenen Mücke einen Fantasie-Elefanten? Eigenartigerweise scheint es sich hier genau um die Leute zu handeln, die nur zu bereitwillig gegen ihre eigenen Gebote und Verbote verstoßen. Auch hier gilt das Motto: Klimaschutz, das müssen die anderen machen. Denn alle Menschen sind gleich, nur wir sind gleicher.

Da wundert man sich nicht mehr, wenn man in einem Beitrag von Boris Reitschuster folgendes zu lesen bekommt:

Und so sah das Heer der Klimaretter aus dem besten Deutschland aller Zeiten aus:

40 Mitarbeiter aus dem Kanzleramt
48 Mitarbeiter aus dem Wirtschaftsministerium
60 Mitarbeiter aus dem Außenministerium
25 Mitarbeiter aus dem Umweltministerium
36 Mitarbeiter aus dem Entwicklungsministerium
Sieben Mitarbeiter aus dem Finanzministerium
Fünf Mitarbeiter aus dem Gesundheitsministerium
Fünf Mitarbeiter aus dem Landwirtschaftsministerium
Vier Mitarbeiter aus dem Verkehrsministerium

Fliegen diese Apparatschiks klimaneutral mit CO2-freiem Kerosin in das Land von tausenundeiner Nacht? Wie hoch ist der CO2-Ausstoß dieser Tour?

Die deutsche Delegation dürfte ja nicht die einzige sein, die so gerne das Weltklima retten möchte. Wie viel CO2 haben alle Teilnehmer in die Luft geblasen, um an der Weltenrettung teilnehmen zu können? Wie viel ist das in CO2-Kühe umgerechnet?

Wie viel offensichtliche Heuchelei braucht es noch, damit Otto Normalverbraucher auch in diesem Punkt endlich einmal wach wird?

Vielleicht hilft folgendes:

Ja, es ist kaum zu fassen. Man ist wild entschlossen, das Klima zu retten. Und dafür fliegt man seine Flugzeuge mit einem massenhaften CO2 Ausstoß nach Dubai, während der Bauer schon angepinkelt wird, wenn er eine Kuh im Stall stehen hat.

Und nicht nur das. Man will uns E-Autos aufs Auge drücken, da ja die Benziner schlecht für das Klima seien. Aber auf genau dieser Weltenrettungskonferenz werden lukrative Öldeals verhandelt, obwohl Diesel und Benzin doch angeblich so schlimm seien und abgeschafft werden müssen. Wo bleibt da die Glaubwürdigkeit?

Vollkommen richtig – es geht überhaupt nicht um Umwelt- oder Klimaschutz, sondern um sehr viel Geld. Wen interessiert es da, ob man glaubwürdig ist oder nicht?

Das Fazit mit Herrn Jung

Die ganze Diskussion um Kuhmilch und angebliche schädliche Kühe halte ich für völlig irrwitzig. Die Gesellschaft entfernt sich immer weiter von ihren eigenen Lebensgrundlagen. Wir werden sehen, was am Ende des Tages herauskommt. Wir Bauern machen jedenfalls weiter. Wir lassen uns nicht unterkriegen.

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Quellen: 

[1] Freie Bauern: „Experten für Nachhaltigkeit“ – ZDFheute
(https://web.archive.org/web/20230506110521/https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/freie-bauern-wir-sind-die-experten-fuer-nachhaltigkeit-100.html)

[2] Pilotprojekt sorgt für Wirbel: Kita erteilt Ausschankverbot von Kuhmilch
(https://web.archive.org/web/20230904121242/https://www.epochtimes.de/gesellschaft/pilotprojekt-sorgt-fuer-wirbel-kita-erteilt-ausschankverbot-von-kuhmilch-a4397648.html)

Beitragsbild: pixabay.com – andreas160578

Nachdem SARS-CoV-2, alias Covid-19, erfolgreich die Menschheit ausgerottet hat, da dieses vollkommen neue Corona-Virus ein vollkommen unvorbereitetes und inkompetentes Immunsystem beim Menschen hat überraschen können, gibt es jetzt einen weiteren Killer der Menschheit: Das Klima.

Die „Experten“ scheinen sich noch nicht ganz einig zu sein, ob CO2 oder die Sonne oder gleich beide den Teil der Menschheit abmurksen wird, den Covid-19 übrig gelassen hat. Aber momentan überschlagen sich die „Theorien“ dazu in einer vergleichbar intensiven und hektischen Art und Weise, wie dies zu Beginn der „Corona-Pandemie“ für SARS-CoV-2 veranstaltet wurde.

Selbstverständlich sind wir auch hier wieder einmal zum Untergang verurteilt, wenn wir nicht bedingungslos das machen, was uns unsere höchst kompetenten Politiker dazu verordnen. Und „die Wissenschaft“ sei sich auch hier wieder einmal einig, wie sie es angeblich bei Corona auch gewesen war. Aber bei Corona war sich „die Wissenschaft“ nur deswegen einig, weil der Verein der „Zeugen Coronas“ und „Corona-Heulbojen“ alle kritischen Stimmen, die nicht gerade wenig waren, ausblendete, zensierte, ignorierte etc., was zur Illusion von Einstimmigkeit führte. Und das Gleiche passiert jetzt ebenfalls bei der wissenschaftlichen Beurteilung der „Klimakatastrophe“.

Nach der Covid-19-Vogelscheuche jetzt die CO2-Vogelscheuche

CO2 bringt uns alle um, weil es sich hier um ein Treibhausgas handeln und welches bei der Erderwärmung die ausschlaggebende Rolle spielen soll. So erzählt es uns die versammelte Politik, inklusive Opposition, die unter der Leitung der Grünen ihr „Expertenwissen“ versprühen. Auch das erinnert mich an 2020, wo die gleichen „Experten“ uns erzählt hatten, dass SARS-CoV-2 das Gefährlichste aller Viren in der Geschichte der Menschheit sei. Und das bei einer IFR (Mortalitätsrate bei Infektion) von nur 0,15 % durchschnittlich.

Wir haben bereits einige „Experten“ in Beispielen bewundern können, wie selbige auf Befragung [1] noch nicht einmal wussten, wie hoch der CO2-Anteil in der Atemluft ist. Da kamen dann Schätzungen von 5 %, 7 % und 8 %. Dass die Atemluft nur 0,04 % CO2 enthält, scheint für die Klima-Jünger uninteressant zu sein, weshalb man sich mit derartig überflüssigem Wissen erst gar nicht aufhalten will. Aber diese 0,04 % sollen jetzt verantwortlich dafür sein, dass die Temperaturen ins Unerträgliche steigen. Auch das erinnert an Corona und seine IFR von 0,15 %, die ähnlich hoch lag wie die IFR von Influenza, dem keine Weltuntergangskapazitäten zugesprochen wurden.

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Unterstellung: CO2 ist (k)ein Treibhausgas

Die Wissenschaft, die sich ja angeblich einig ist, scheint jetzt einen „Klima-Bhakdi“ bekommen zu haben, den Nobelpreisträger für Physik, John Clauser [2].

Der bezeichnet das Narrativ von der „Klimakrise“ als: „Die populäre Darstellung des Klimawandels spiegelt eine gefährliche Verfälschung der Wissenschaft wider, die die Weltwirtschaft und das Wohlergehen von Milliarden von Menschen bedroht. Die fehlgeleitete Klimawissenschaft hat sich zu einer massiven schockjournalistischen Pseudowissenschaft ausgeweitet. Diese Pseudowissenschaft wiederum ist zum Sündenbock für eine Vielzahl anderer, nicht damit zusammenhängender Missstände geworden. Sie wurde von ähnlich fehlgeleiteten Marketingvertretern, Politikern, Journalisten, Regierungsbehörden und Umweltschützern gefördert und verbreitet. Meiner Meinung nach gibt es keine echte Klimakrise. Es gibt jedoch ein sehr reales Problem bei der Gewährleistung eines angemessenen Lebensstandards für große Teile der Weltbevölkerung und eine damit verbundene Energiekrise. Letztere wird durch die meiner Meinung nach falsche Klimawissenschaft unnötig verschärft.“ [3] [4]

Steht er mit dieser Meinung alleine da? Sehr wahrscheinlich, denn „die Wissenschaft“ ist sich ja einig! Weit gefehlt!

Es gibt eine „World Climate Declaration“ [5], von der ich auch jetzt erst erfahren habe, und die unter anderem von 300 Klima-Professoren unterzeichnet wurde. Insgesamt gibt es bislang über 1100 unterzeichnende Wissenschaftler dieser Erklärung. Das Ergebnis dieser Erklärung: Es gibt keinen Klimanotstand!

Auch das erinnert mich an eine weitere Parallelität der Ereignisse, die „Great Barrington Declaration“ [6] von 2020 mit jetzt über 937.000 Unterschriften. Auch das ist mehr als merkwürdig, wo doch die „Corona-Wissenschaft“ sich so einig war und angeblich eindeutige und unwiderlegbare Ergebnisse vorzuweisen hatte.

Ein weiterer Unterzeichner der Klima-Deklaration ist ebenfalls Nobelpreisträger, Professor Ivar Giaever. Nach seinem Dafürhalten sind Klimamodelle nicht im entferntesten geeignet für weltweite gesellschaftliche und politische Umsetzungen. Für ihn übertreiben diese Modelle den Effekt der Treibhausgase, wie CO2, und ignorieren gleichzeitig jeden nützlichen Effekt. Er sagt, dass die Klima-Wissenschaft zu einer Diskussion heruntergekommen sei, die auf Glaubenssätzen und nicht auf gesunder selbstkritischer Wissenschaft beruhe.

Andere Unterzeichner sprechen ebenfalls von übertriebenen und katastrophalen Vorhersagen, die mit der Realität absolut nichts zu tun hätten. In Wirklichkeit gäbe es eine natürliche Variation, die auch zu großen Teilen eine Erwärmung erklärt, die seit 1850 zu beobachten ist.

Eine Arbeit [7] aus dem Jahr 2022 von vier italienischen Wissenschaftlern kam zu dem Schluss, dass es keine Daten gibt, die einen „Klima-Notstand“ begründen könnten. Dazu gäbe es keine positiven Trends, die auf extreme Ereignisse hindeuten würden. Solche Behauptungen entstehen nur dann, wenn man sich einzelne, ins Narrativ passende, schlechte Ereignisse oder Extreme herauspickt, die dann das beweisen, was man hat beweisen wollen. Und diese Rosinen-Pickerei soll dann als die Grundlage für eine globale und kollektivistische Deindustrialisierung zum Wohle des CO2 dienen.

Ähnlich wie bei Corona, wo es eine „Null-Covid“ Fraktion unter den Politikern gab, die das Corona-Virus ausrotten wollten, gibt es auch hier beim Klima eine ähnlich aufgestellte „Null-CO2“ Fraktion. Der Nuklearphysiker Dr. Manheimer sagt dazu, dass dies dann das Ende der modernen Zivilisation sei, also das, was die „CO2-Jünger“ zu verhindern ausgeben. Oder vielleicht auch nicht?

Eine weitere Stellungnahme kommt von einem angesehenen, emeritierten Atmosphärenforscher, Dr. Happer. Der sagt, dass seine Klimastudien eindeutige Beweise dafür lieferten, dass es keine Klimakrise gäbe und dass eine Erhöhung der CO2-Konzentration der Welt zu gute käme. Dr. Happer ist ein führender Verfechter der „Sättigungs“-Hypothese von wärmenden Gasen wie CO2, die besagt, dass solche Gase bei bestimmten Konzentrationen in kleinen Bereichen des Infrarotspektrums gesättigt werden. Infolgedessen nimmt ihre Erwärmungsfähigkeit auf einer logarithmischen Skala ab, eine Beobachtung, die dazu beiträgt, die 600 Millionen Jahre alten geologischen Aufzeichnungen zu erklären, in denen die CO2-Messungen bis zu 20 Mal höher waren als die derzeitigen atmosphärischen Werte. Oder mit anderen Worten: CO2 verliert seine Charakteristik als Treibhausgas in dem Maße, wie seine Konzentration in der Atmosphäre zunimmt. Die Freunde der Klima-Panik dagegen scheinen diese Dynamik nicht zu kennen oder nicht kennen zu wollen. Auch das erinnert mächtig an alte „Corona-Zeiten“.

Dann also doch die Sonne?

Bei den Klima-Rettern scheint man noch nicht ganz schlüssig zu sein, ob CO2 oder die Sonne der eigentliche Übeltäter ist. Denn es gibt auch Erwägungen, mit denen Bill Gates schon früh von sich reden machte: Die Verdunklung der Sonne. Ich hatte dazu unlängst diesen Beitrag veröffentlicht:

Also doch?

„tkp – der Blog für Science und Politik“ brachte Mitte Juli 2023 zwei sehr interessante Beiträge heraus, geschrieben von einem Dr. Mayer.

Im ersten Beitrag [8] ging es um eine zurückgezogene Studie, die den Klimawandel als Folge von Sonnenzyklen und nicht als Einfluss von CO2 beschrieben hatte. Der Beitrag erklärt sehr anschaulich die Schlussfolgerungen der Studie. Er kommt auch zu dem Schluss, dass hier die gleichen Mechanismen zur Anwendung kommen wie in „Corona-Zeiten“, wenn es um die Zensur von unangenehmen Studien kommt:

Wir sehen hier die gleiche Vorgangsweise, wie bei Papers, die kritisch zu den Corona-Maßnahmen und/oder der Impfkampagne waren. Hier sind es die Betreiber der Klimarettungsaktivitäten. Wenn die Erkenntnisse und Berechnungen der Zharkova-Studie richtig sind, dann sind alle Maßnahmen für CO2 Reduktion, der Green Deal und alle anderen ähnlichen Programme wirkungslos und daher auch sinnlos und schädlich.

Der zweite Beitrag [9] erklärt die Bedeutung des „Ockams Rasiermesser“ und warum diese Forschungsmethode erklärt, dass die Änderung der Sonne-Erde-Entfernung für die schwankenden Temperaturen verantwortlich ist und nicht das CO2.

Es wird noch witziger. Der Beitrag zitiert Wikipedia, welches versuchte, CO2 als den Übeltäter zu entlarven. Wikipedia zufolge gab es deshalb Eiszeiten, weil es kaum CO2 gab. Und es gab kaum CO2, weil nach einem Bevölkerungsrückgang landwirtschaftliche Flächen brach lagen und wiederbewaldet wurden. Wenn dem so ist, dann erhebt sich die Frage, warum der CO2-Ausstoß reduziert werden muss, aber niemand in der Politik gerne davon redet, den unvermeidlichen Untergang durch mehr Wald aufzuhalten? Warum wird der Raubbau in den Regenwäldern nicht ein- und unter Strafe gestellt?

Vielleicht, weil es gar nicht um CO2 geht, wie es auch bei Corona nicht um Gesundheit ging?

Dr. Mayer geht in seinem Beitrag von einer „Politisierung der Wissenschaft“ aus. Und dabei geht es nur um eines:

Nur wenn es sich um eine völlig natürliche Fluktuation der Durchschnittstemperaturen auf Grund der Himmelsmechanik handelt, dann ist jeglicher Green Deal und der Versuch den CO2-Anteil in der Luft zu reduzieren sinnlos und Makulatur. Aber Larry Fink (BlackRock) ist das ohnehin egal, es geht um Profit und Macht. Diese Verknüpfung von Unternehmensinteressen und Staat nannte Benito Mussolini Korporatismus oder Faschismus. Und dorthin sind wir ungebremst unterwegs. Faschismus war und ist übrigens rechtsextrem.

Und:

Der Green Deal dient daher den Interessen von BlackRock und Co aber nicht der Reduzierung der durchschnittlichen Temperatur. Genau das kann er nicht.

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Wie tödlich ist die tödliche Hitze?

Zu Beginn der „Corona-Pandemie“ waren es die angeblich unsäglich vielen Fälle, die per PCR-“Test“ ermittelt wurden und dazu dienten, die Gefährlichkeit des Corona-Virus zu belegen. Um die Dramatik zu erhöhen, wurden Corona-Tote inszeniert durch Bilder wie zum Beispiel aus Bergamo [10] und Statistiken von Corona-Toten, weil sie einen positiven PCR-“Test“ aufwiesen. Eine Übersterblichkeit jedoch gab es in 2020 zu keinem Zeitpunkt, was darauf hindeutet, dass hier Todesfälle zu Corona-Todesfällen umetikettiert wurden [11].

Wie es aussieht, erleben wir jetzt das gleiche Szenario noch einmal. Diesmal ist es die Hitze, die für Tote und Übersterblichkeit verantwortlich gemacht wird. Und mit an vorderster Front stehen die alten Corona-Recken vom RKI, die jetzt Wochenberichte zur „hitzebedingten Mortalität“ [12] heraus feuern.

Und weil das mit der Corona-Statistik so nett geklappt hat, wo man gehäufte Todesfälle in den höheren Altersgruppen beobachten konnte, die man dann auf Corona und nicht auf das Alter und damit verbundene Erkrankungen zurückgeführt hatte, macht man jetzt bei der Hitze da weiter, wo man bei Corona aufgehört hatte. Hier ein Screenshot vom Wochenbericht der Kalenderwoche 27/2023 (3. Juli bis 9.7.2023) [13] :

Als erstes ist beachtenswert, dass diese Zahlen keine beobachteten Zahlen sind (der „Hitze-PCR“ muss wohl noch erfunden werden). Vielmehr sind dies geschätzte Zahlen, die ausgerechnet die Basis für was sein sollen? Maßnahmen? Verbote? Oder was sonst? Sicher ist, dass diese Zahlen toll ins Narrativ passen.

Eigenartigerweise passt auch das Bild, welches sich hier auftut: Rund 85 % der 840 „geschätzten“ Todesfälle ereigneten sich in der Gruppe der über 75-Jährigen, also den „Alten“. Wie sich doch die Bilder gleichen!

Da will das „Ärzteblatt“ [14] nicht hinten anstehen. Hier wurde in der Ausklang-Phase von Corona schon einmal kräftig für die Hitze-Panik geprobt, in dem ein „wissenschaftlicher“ Beitrag zur „hitzebedingten Mortalität in Deutschland zwischen 1992 und 2021“ inszeniert wurde.

Auch hier spricht die Methode Bände über die „Wissenschaftlichkeit“ dieser Veröffentlichung: Man verglich für den genannten Zeitraum die Gesamtmortalität mit Temperaturen und versuchte hier eine Korrelation zu erhalten. Und diese Korrelation erhielt man dann auch für die Jahre 2018-2020. Und schon im nächsten Satz wurde aus einer statistischen Korrelation etliche Tausende „hitzebedingte Sterbefälle“. Die Schulmediziner scheinen sich hier sicher zu sein, dass die Hitze Ursache für die Todesfälle sein muss, wo doch die Korrelation so aussagekräftig ist.

Seltsam: Bei den nicht zu übersehenden Korrelationen von Gen-Injektionen und Nebenwirkungen und Todesfällen jedoch hat die Schulmedizin dagegen bis heute den Spruch parat, dass Korrelation nicht Kausalität sei, auch wenn zum Beispiel in VAERS bis heute über 1,5 Millionen Nebenwirkungen und über 35.000 Todesfälle unter den „Coronaimpfungen“ verzeichnet sind.

Also auch hier wieder einmal ein Messen mit zweierlei Maß: Wenn’s nicht passt, dann sind es nur Korrelationen. Und wenn’s passt, dann sind es Kausalitäten, selbst wenn die Korrelationen nur auf Schätzungen beruhen.

Zwischenfazit: So sieht Propaganda aus!

Kälte gut – Hitze schlecht?

Es gibt eine wenig bekannte Studie aus dem Jahr 2015, die nicht so ganz in die Hitze-Propaganda passen will. Die kommt diesmal von der „Lancet“ [15]. Diese Studie fand heraus, dass Kälte mehr Todesopfer fordert als Hitze. 7,29 % der beobachteten Todesfälle waren auf Kälte zurückzuführen, und nur 0,42 % auf Hitze. Oder in absoluten Zahlen: Von 74 Millionen Todesfällen in 13 Ländern zwischen 1985 und 2012 gab es 5,4 Millionen Todesfälle durch Kälte und 331.000 Todesfälle durch Hitze, also 17 Mal mehr Kälte-Tote als Hitze-Tote.

Wenn man sich so viel Sorgen um die Hitze-Toten macht, sollte man sich dann nicht 17 mal mehr Sorgen auch um die Kälte-Toten machen?

Aber die scheinen nicht ins Konzept zu passen, oder? Oder möchte man durch die Maßnahmen zur Senkung der Temperaturen noch mehr Kälte-Tote produzieren? Handelt es sich hier auch um eine Maßnahme zur Bevölkerungsreduktion durch Erhöhung der Todeszahlen durch Kälte? Sollen diese Maßnahmen das schaffen, was die Genspritzen bislang in einem nur unzureichenden Ausmaß geschafft haben?

Fazit

Mit der neuen „Bedrohung für die Menschheit“, bestehend in CO2, Sonne und Hitze, haben wir einen würdigen Nachfolger von SARS-CoV-2, der mit exakt den gleichen Propaganda-Mitteln und Narrativen gepflegt wird wie vor drei Jahren bei dem „Tödlichsten“ aller jemals existierenden Viren auch.

Fazit vom Fazit: Wetten, dass etliche auch hier wieder voll mitmachen und danach sagen, wer hätte das denn wissen können?!

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Quellen:

Beitragsbild: pixabay.com – geralt
Dieser Beitrag wurde am 28.09.2023 erstellt.

Fakt ist, dass uns und den ganzen Planeten unsere Ernährungsweise nachhaltig krank macht. Daher fordern immer mehr Menschen eine ganz generelle Ernährungswende. Susanne Rolinski und Benjamin Bodirsky sind am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung tätig und wissen, wie eine nachhaltige Ernährungsweise aussehen müsste. Was dabei vielleicht etwas erstaunen mag, ist ihre These, dass ein totaler Verzicht auf Fleischkonsum gar nicht unbedingt erstrebenswert ist.

Ungefähr ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen geht Schätzungen zufolge auf das Konto des Ernährungssystems. Zehn bis 15 Prozent davon verursacht die Landwirtschaft, zum Beispiel der Reisanbau oder die Viehzucht. Weitere zehn Prozent ergeben sich durch Rodungen und die Trockenlegungen von Mooren zur Erzeugung weiterer Ackerflächen. Ebenfalls zehn Prozent tragen der Transport, die Kühlung, die Zubereitung und die Entsorgung von Lebensmitteln bei. Die Produktion von Düngemitteln ist darüber hinaus auch mit circa zehn Prozent beteiligt. Was dabei aber besonders zu Buche schlägt, ist das Verhalten der Konsumenten.

Jeder von uns entscheidet jeden Tag darüber, was und wie viel er kauft, aber auch darüber, wo beziehungsweise bei wem er das macht. Dabei hat der Staat durchaus Hebel in der Hand, das Ganze zu steuern, zum Beispiel mit der Mehrwertsteuer. Damit lassen sich Anreize schaffen, vermehrt pflanzliche Nahrungsmittel zu konsumieren, was ein Zurückdrängen des viel zu hohen Fleischkonsums mit seinem riesigen ökologischen Fußabdruck bedeuten würde.

Aus den Perspektiven der Ernährung und der Landnutzung ist es allerdings nicht einmal erstrebenswert, dass die Menschen ganz und gar auf Fleisch verzichten. Gerade in Ökobetrieben kommt den Tieren eine wichtige Rolle zu. Beispielsweise liefern sie organischen, natürlichen Dünger für die Felder. In Deutschland wäre schon viel erreicht, wenn wir die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsforschung umsetzen würden und im Durchschnitt pro Kopf höchstens 30 kg Fleisch pro Jahr verbrauchen würden. Zurzeit kommen wir auf in etwa den doppelten Betrag.

Weltweit betrachtet können natürlich nicht alle Menschen ihren Fleischkonsum reduzieren, denn dies würde unmittelbar eine bedrohliche Unterernährung zur Folge haben.

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Wie könnte eine nachhaltige Ernährung aussehen?

Genau mit dieser Frage beschäftigen sich verschiedene Institutionen und Kommissionen. Eine besonders umfassende Studie wurde von der EAT Lancet Kommission veröffentlicht. Darin wurde Wert darauf gelegt, gesunde Ernährung mit minimaler Umweltbelastung in Einklang zu bringen. Fleisch wurde dabei mitnichten ausgeklammert, aber andere proteinhaltige Lebensmittel wie Hülsenfrüchte und Nüsse bekamen darin einen viel höheren Stellenwert. Die Kernbotschaft ist, dass wir unseren Proteinbedarf stets aus verschiedenen Quellen decken sollen. Nachhaltige Ernährung bedeutet immer Diversität.

Welche Rolle kommt Fleischersatzprodukte dabei zu?

Tatsächlich haben Fleischersatzprodukte trotz industrieller Produktion einen deutlich günstigeren „Umweltfußabdruck“ als ihre tierischen Pendants. Beim Fleisch fällt oft der Begriff „Veredelung“, womit aber das Problem angesprochen wird, dass sehr viele pflanzliche Kalorien erforderlich sind, um daraus eine einzige Kalorie aus Fleisch zu generieren.

So wird zum Beispiel ein großer Teil des Soja-Anbaus in der Tierhaltung verfüttert. Würden diese Sojaprodukte direkt als Nahrungsmittel angeboten werden, so könnten viel mehr Menschen satt gemacht werden als mit dem Fleisch, das auf der gleichen Sojamenge basiert. Auch die damit verbundene Umweltbilanz würde deutlich günstiger ausfallen. Im Übrigen wird den Fleischersatzprodukten auch gesundheitlich eine zumindest leicht bessere Bewertung zugeordnet.

Unsere Proteinversorgung ist kein Problem

Mit Blick auf unsere Proteinversorgung stellt Hühnereiweiß sozusagen den Goldstandard dar, weil es exakt jene essenziellen Aminosäuren enthält, die unser Körper dringend braucht. Wir sollten uns aber darüber im Klaren sein, dass eine geeignete Kombination aus verschiedenen pflanzlichen Produkten eine ebenso gute Proteinquelle sein kann. Im Fokus stehen hierbei durchaus heimische Proteinquellen wie Hülsenfrüchte und Nüsse. Wer Bananen und Reis zusammen verzehrt, zieht einen Vorteil daraus, dass sich die Proteine beider Nahrungsmittel sehr gut ergänzen.

In Deutschland haben wir weniger ein Problem mit Proteinquellen als mit einer ausreichenden Versorgung des Organismus mit Ballaststoffen. Auch dies ließe sich mit mehr pflanzlichen Nahrungsmitteln hervorragend bewältigen.

Mikroorganismen als Proteinproduzenten

Inzwischen wird an und mit Technologien gearbeitet, die für die Herstellung von Proteinen keine Landflächen mehr benötigen. In diesem Rahmen werden in großen Tanks spezielle Mikroorganismen gezüchtet. Dabei handelt es sich um Bakterien, Pilze oder Algen. Hierbei lässt sich die Zusammensetzung der Proteine recht genau steuern und Antibiotika braucht man dafür nicht. Auf diese Weise könnte eines Tages auf Soja als Tierfutter verzichtet werden.

Erste Produkte dieses Genres gibt es schon, was bereits viele Start-ups auf den Plan gerufen hat. Eine gewisse Kehrseite der Medaille liegt in dem damit verbundenen starken Gewicht bei der industriellen Nahrungsmittelproduktion ohne Landwirtschaft. Hierin liegt nämlich ein großes disruptives Potenzial für unser Ernährungssystem, das wir im Auge behalten müssen.

Zur Lösung unserer Probleme sind massive Veränderungen sowohl auf der Produktions- als auch auf der Nachfrageseite erforderlich. Zum ersten Punkt gehört, dass wir wieder ein ganz großes Augenmerk auf die Moorböden legen. Deren Trockenlegung war und ist eine starke Quelle für Treibhausgasemissionen. In der Landwirtschaft müssen wir endlich weg von dem immensen Stickstoffüberschuss durch Überdüngung.

Auf der Seite der Konsumenten muss dafür gesorgt werden, dass diese sich endlich gesünder ernähren (können). Das fängt bei der Preisgestaltung (Stichwort Mehrwertsteuer) an und zieht sich weiter über die Kantinen, die noch immer nicht genügend preiswerte vegetarische Optionen im Angebot haben. Und dann ist da noch das ganz große Thema Krankenhaus- und Seniorenheimverpflegung.

Ist Vegetarismus nur in Deutschland auf dem Vormarsch oder sogar weltweit?

Die Menge an Fleisch, die konsumiert wird, ist immer auch ein Maß für den Wohlstand. Da Letzterer weltweit steigt, so ist jedenfalls die Bestrebung, wird rein statistisch leider auch der Fleischkonsum zunehmen. In den Ländern, wo viele Menschen mit sehr hohen Einkommen leben, ist diesbezüglich allerdings eine Sättigung in der ansteigenden Kurve des Fleischkonsums zu beobachten. In Deutschland zum Beispiel wurde inzwischen mit rund 60 kg Fleisch pro Kopf und Jahr ein Plateau auf hohem Niveau erreicht.

Doch in jenen Staaten, die sich gerade entwickeln, ist der Trend für das Fleisch ungebrochen. Was also nottut, ist eine ganz massive Änderung beim Image von Fleisch. Bedenken Sie, dass die meisten Vegetarier weltweit in Indien leben (Gesamtbevölkerung ca. 1,5 Milliarden Menschen), aber gerade dort zeigt der gegenwärtige Trend ganz stark in Richtung tierische Produkte.

Das Problem mit dem Stickstoff

Die EU hat gegen Deutschland wegen der zu hohen Stickstoffeinträge ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Sie sah darin die Gefahr der Belastung der Gewässer und der Gefährdung der Biodiversität. Hinzu kommt noch die damit verbundene Luftverschmutzung, weil Ammoniak ein wesentlicher Baustein für Feinstaub ist.

Man schätzt, dass durch die Stickstoffemissionen der Landwirtschaft in Deutschland jedes Jahr circa 15.000 Menschen vorzeitig sterben. Eine Handlungsoption dagegen wäre eine empfindliche Besteuerung der Stickstoffüberschüsse. Dazu sollte man wissen, dass all jene Landwirte, die sich darum bemühen, nachhaltig mit Stickstoff umzugehen, zurzeit einen klaren Wettbewerbsnachteil erleiden.

Im niederdeutschen „Schweinegürtel“ ergab sich das massive Gülleproblem durch jahrelange Subventionen für mehr Effizienz. In der Folge haben die Ställe der Mastbetriebe immer größere Dimensionen angenommen. Der Kapitalismus mit seiner Abhängigkeit von ständigem Wachstum wurde den landwirtschaftlichen Betrieben übergestülpt. Wir müssen endlich verstehen, dass für unsere Landwirtschaft allein ökonomische Maßstäbe falsch sind.

In den Niederlanden ist die verfehlte Politik inzwischen deutlich zum Ausdruck gekommen. Doch als dort 2022 Maßnahmen beschlossen worden sind, um den Stickstoffüberschuss zu senken, hat dies geradezu tumultartige Aufstände ausgelöst. Sogar direkt vor dem Wohnsitz der zuständigen Ministerin wurde protestiert. In der Konsequenz wird niederländische Gülle nun nach Deutschland exportiert, was das Fass hierzulande zum Überlaufen bringt. Damit dies auch möglichst schnell und effizient passiert, schippern deutsche Frachtkähne täglich den schönen Rhein hinunter und versorgen die Niederlande üppig mit Stickstoff. Geht doch!

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Dieser Beitrag wurde am 20.07.2023 erstellt.

Am 27. April 2023 hielt der fraktionslose Abgeordnete Robert Farle im Bundestag eine Rede, die er gleich mit einem Paukenschlag beginnt: „Die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung sei Irrsinn.“

Nehmen wir einmal an, es sei wahr, was uns die aktuellen Eliten weismachen wollen, nämlich, dass das Kohlendioxid, welches die Menschheit in die Atmosphäre entlässt, die Haupttriebkraft für den Klimawandel ist. Wie „groß“ der deutsche Beitrag an den weltweiten CO2-Emissionen ist, rechnete Farle seinen Politik-Kollegen so vor:

Unsere Atmosphäre besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff, zu 21 Prozent aus Sauerstoff und nur ein Prozent sind Edel- und Spurengase. Der CO2-Anteil liegt derzeit bei 0,04 Prozent. Für das, was jedes Jahr neu an CO2 in die Atmosphäre gelangt, ist vornehmlich (96 Prozent) die Natur selbst verantwortlich, das heißt, die restlichen vier Prozent (von insgesamt 0,04 Prozent) hat irgendwie die Menschheit eingetragen. In Summe sind das also um die 0,0016 Prozent. Der deutsche Anteil daran beträgt nach aktuellem Kenntnisstand 1,76 Prozent. Unser Land ist also mit 0,000028 Prozent am weltweiten CO2-Gehalt der Atmosphäre beteiligt.

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Was ist dran an dieser Rede?

Die „National Oceanic and Atmospheric Administration“ (NOAA) ist eine wichtige Behörde für Klima und Ozeanografie in den USA. Sie betreibt das Global Monitoring Laboratory, das regelmäßig Zahlenwerke und aktuelle Grafiken zu diesem Thema herausgibt.

Demgemäß lag im März 2023 der atmosphärische CO2-Anteil bei gut 420 ppm, das heißt, unter einer Million Moleküle trockener Luft befinden sich 420 Moleküle CO2 und das entspricht in der Tat 0,042 Prozent. Während der letzten Jahrzehnte ist dieser Wert unter periodischen, saisonalen Schwankungen immer weiter angestiegen. Siehe dazu auch die Grafiken des Jet Propulsion Laboratory, das als Forschungsinstitut der NASA angehört.

Gemäß den Angaben des Umweltbundesamtes liegt der Umsatz des natürlichen, weltweiten Kohlenstoffkreislaufs bei gut 770 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr. Gemeint sind hierbei die natürlichen CO2-Austauschprozesse, die es schon immer in der Natur gab, zum Beispiel zwischen den Ozeanen und der Atmosphäre sowie zwischen den Landflächen und der Atmosphäre.

Die von den Menschen produzierten Treibhausgas-Emissionen liegen weltweit, ebenfalls nach Angaben des Umweltbundesamtes, jedes Jahr bei circa 55 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente. Darin sind die Treibhausgase Methan (CH4), Kohlenstoffdioxid (CO2) und Lachgas (N2O) trotz ihrer sehr unterschiedlichen Klimawirkungen zusammengefasst. Der CO2-Anteil macht hiervon ungefähr 40 Milliarden Tonnen aus. Der Löwenanteil, nämlich circa 37 Milliarden Tonnen CO2, entstammt industriellen Prozessen und der Verbrennung fossiler Energieträger.

Es ist allerdings so, dass die Natur ihren (natürlichen) CO2-Ausstoß vollständig aufnimmt beziehungsweise im Sinne einer Kreislaufwirtschaft verarbeitet. Dies gelingt der Natur bei den menschengemachten Treibhausgas-Emissionen nur zum Teil. Von den oben genannten 40 Milliarden Tonnen CO2 absorbieren die Landflächen in etwa 11 Milliarden Tonnen, die Ozeane mit 10,6 Milliarden Tonnen fast ebenso viel. So verbleiben jedes Jahr circa 18 Milliarden Tonnen CO2 als „Netto-Zuwachs“ zusätzlich in der Atmosphäre.

Eines sollte man sich in diesem Zusammenhang doch mal vergegenwärtigen: Seit dem Ende der letzten Eiszeit verharrte die atmosphärische CO2-Konzentration recht konstant bei circa 280 ppm, zumindest bis zum Start des Industriezeitalters. Diese Konzentration dürfen wir getrost als eine Art natürlichen CO2-Füllstand unserer Atmosphäre ansehen. Doch diesen hat die Menschheit, allen voran die westlichen Industrienationen, in relativ kurzer Zeit massiv aus dem Gleichgewicht gebracht. Es sieht also sehr danach aus, dass der Mensch seit über 100 Jahren tatsächlich und weltweit für rund ein Drittel der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre verantwortlich ist.

Kommen wir nun zurück zum deutschen Beitrag

Gemäß den Angaben des Umweltbundesamtes trägt Deutschland die „Schuld“ für circa 666 Millionen Tonnen CO2-Eintrag. Bezogen auf die oben erläuterten 37 Milliarden Tonnen weltweiten Eintrags sind das in der Tat „nur“ um die 1,8 Prozent. Damit hat Deutschland faktisch sogar überproportional zum Anstieg des Kohlendioxids in der Atmosphäre beigetragen, denn die seit 1850 integrierten deutschen CO2-Emissionen entsprechen einem Anteil von circa 3,7 Prozent sämtlicher Kohlendioxid-Emissionen weltweit, wobei aber der deutsche Anteil an der Weltbevölkerung gerademal ein Prozent übersteigt.

So liegt Deutschland mit Blick auf den CO2-Ausstoß pro Einwohner im Ranking mit den anderen 25 EU-Ländern auf dem achten Platz (Stand 2019). Im weltweiten Vergleich von 190 Ländern können wir auf Platz 50 „stolz“ sein.

Fazit:

Es ist gewiss lobenswert, in der Hoffnung, dass andere Länder dem deutschen Beispiel folgen, eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz einzunehmen. Allerdings ist es ziemlich ambitioniert, der deutschen Bevölkerung all die Belastungen einer radikalen Transformation der Wirtschaft unter bewusstem Verzicht günstiger Energiequellen abzuverlangen in Anbetracht dessen, welches Maß an Klimaschutz dabei konkret herauskommt.

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Dieser Beitrag wurde am 20.07.2023 erstellt.

Seit Anfang Januar zeigt REWE bei manchen neuen Produkten deren CO2-Wert an. Als Beispiel sei hier das Plakat „REWE Bio + vegan Falafel-Bällchen“ angeführt, auf dem nun „1,50 CO2e/kg“ zu lesen ist. Weiße Lettern auf rotem Hintergrund geben außerdem bekannt: „jetzt 83 Prozent einsparen“.

Keine Angst, REWE bleibt weiterhin dabei, auch die Produktpreise in Euro auszuweisen. Dennoch hält es das Unternehmen für zeitgemäß, den sogenannten Klimapreis in Form der Angabe eines CO2-Äquivalents deutlich hervorzuheben.

Das Ganze steht im Zeichen der Aktion „Veganuary 2023“ (ein Kunstwort aus vegan + january), die auf eine andere Art von universeller „Währung“ abzielt, die auf unserem gesamten Planeten von nachhaltigem Wert ist.

Dabei sollte es zum Beispiel um die Emissionen gehen, die bei der Herstellung eines Artikels unweigerlich freigesetzt werden. Durch pflanzliche Alternativen zu tierischen Produkten können bekanntlich viele Emissionen eingespart werden. So kann jeder von uns allein mit seiner Kaufentscheidung jeden Tag aufs Neue etwas für das Klima tun.

Durch die neue Art der Kennzeichnung sehen die Kunden sofort, wie viel CO2 das vegane Produkt im Vergleich zur tierischen Alternative einspart. Das obige Beispiel „REWE Bio vegan Falafel-Bällchen“ weist 1,50 CO2e/kg aus, das sind 83 Prozent weniger Emissionen als bei „ja! Frikadellenbällchen vom Schwein“, die mit 8,87 CO2e/kg ins Kontor der Natur schlagen.

REWE Bio vegan Haferdrink Natur“ spart gegenüber Bio-Vollmilch ungefähr 65 Prozent CO2-Emissionen ein. Wer sich für die Berechnungsgrundlagen interessiert, wird über den folgenden Link zu einer Darstellung von ClimatePartner mit dem Titel „Product Carbon Footprint REWE Bio+vegan Aufstrich Paprika, Aubergine, Zucchini & Tomate 180g“ geführt: https://www.rewe.de/nachhaltigkeit/nachhaltig-einkaufen/gruene-produkte/vegan/

Beitragsbild: pixabay.com – ewa69

Dieser Beitrag wurde am 26.06.2023 erstellt.

Die fossilen Energieträger Erdöl, Kohle und Gas tragen bekanntlich ganz erheblich zum Klimawandel und den zunehmenden Extremwetterereignissen bei. Nebenbei sorgen sie für eine unerträgliche Luftverschmutzung, die alle Menschen und Tiere auf dieser Welt krank macht. Diese eindringliche Warnung wird einmal mehr im  Lancet Countdown on Health and Climate Change 2022 ausgesprochen.

UN-Generalsekretär António Guterres unterstützte diese Darstellung mit der Ergänzung, dass die giftige Luftverschmutzung die Ernährungssicherheit immer weiter untergräbt und die Risiken für Infektionskrankheiten, extreme Hitze und Dürre sowie Überschwemmungen nach oben schießen lässt.

Der aktuelle Bericht wurde von immerhin 99 Fachleuten, die 51 Institutionen und einigen UN-Organisationen angehören, gemeinsam erstellt. Innerhalb des Zehnjahreszeitraums von 2012 bis 2021 war die von extremer Dürre betroffene Landfläche weltweit fast 30 Prozent größer als noch 1951 bis 1960. Es ist ja völlig klar, dass die besorgniserregende Situation der globalen Lebensmittelversorgungsketten Migrationsbewegungen von ungeahntem Ausmaß auslöst.

Mit Blick auf die medizinischen Aspekte lässt sich konstatieren, dass extreme Hitze dafür bekannt ist, dass sie Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen verschlimmert. Sie kann überdies für schwangere Frauen sehr gefährlich werden und löst nachweislich bei immer mehr Menschen einen Hitzschlag aus. Durch Schlafverhinderung gerät ebenfalls die psychische Gesundheit der Menschen zunehmend in Gefahr. Vor diesem Hintergrund ist es vielleicht gar nicht mehr so verwunderlich, dass die Welt auch politisch gerade aus den Fugen gerät.

Die Anzahl hitzebedingter Todesfälle stieg jedenfalls in dem Vierjahreszeitraum von 2017 bis 2021 im Vergleich zu 2000 bis 2004 messbar um circa 68 Prozent. Im Jahre 2019 haben 69 von 86 Regierungen, die im Bericht betrachtet wurden, fossile Energieträger mit 400 Milliarden Dollar subventioniert.

Der Bericht bemüht sich aber auch darum, etwas Mut zu machen, indem er darauf hinweist, dass die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die weltweite Gesundheit der Menschen sehr wohl abgedämpft werden könnten, wenn der Umstieg auf saubere Energieträger schneller und konsequenter bewerkstelligt werden würde. Daraus würde sich dann einhergehend mit der Verminderung der Feinstaubbelastung eine Verbesserung der Luftqualität insgesamt ergeben. Unterstützend würden hierbei eine stärkere Begrünung der Städte und eine zunehmend pflanzliche Ernährungsweise wirken.

Immerhin stehen uns heute interessante Mittel und Wege offen, einen sogar quantitativ fundierten Blick in die Zukunft zu wagen. Einer der weltweit modernsten Klimarechner mit Namen Levante wurde vor Kurzem am Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ) in Hamburg eingeschaltet. Doch die Ergebnisse seiner ersten Berechnungen können Angst und Bange machen.

Warum braucht die Meteorologie so extrem leistungsstarke Rechner?

Im Interview mit T-Online bemühte sich der Meteorologe Frank Böttcher darum, diese und weitere Fragen zu den Klimamodellen zu beantworten.

Mit derartigen Supercomputern ist es möglich, sozusagen in die Zukunft unseres Planeten zu reisen. Zur Betrachtung des längerfristigen Anstiegs des Meeresspiegels zum Beispiel lässt man die Modellrechnungen bis zum Jahre 2300 laufen. So etwas sollte auf keinen Fall verwechselt werden mit der Wettervorhersage für die nächsten Tage.

Wie jeder weiß, ist die Wettervorhersage schon für den zehnten Tag absolut wertlos. Anders bei Klimamodellen, für die die täglichen Wettervariationen überhaupt keine Rolle spielen, denn hier zählen allein die allgemeinen Trends beispielsweise mit Blick auf die Häufigkeit von Starkregen, der Zahl an Tagen mit extrem hoher Trockenheit oder Temperatur und so weiter.

Für Levante ist es allerdings nicht möglich, genaue Vorhersagen für Einzelereignisse auszugeben, aber der Rechner klärt uns darüber auf, in welchen Regionen ab wann mit welchen extremen Wetterphänomenen vermehrt zu rechnen ist. Wenn das Programm zum Beispiel die Aussage machen würde, dass der Oberrheingraben in 15 bis 20 Jahren durchschnittlich alle zwei Jahre massiv überflutet sein wird, dann könnten wir schon heute entsprechende Maßnahmen bis hin zu umfangreichen Umsiedlungen von Menschen einleiten.

Kurzer Blick auf die technischen Daten des Supercomputers

Die HLRE-4 von der Firma Atos gehört zur sechsten Rechnergeneration am DKRZ und besteht aus insgesamt 2.832 Rechnerknoten, die jeweils mit zwei Prozessoren ausgestattet sind. Alle zusammen können pro Sekunde 14 Billiarden mathematische Operationen ausführen. Hinzu kommen noch weitere 60 Knoten mit jeweils vier Hochleistungsgrafikprozessoren, die zusätzliche 2,8 Billiarden mathematische Operationen, ebenfalls pro Sekunde, durchführen können. In Summe stehen mehr als 370.000 Prozessorkerne und ein Arbeitsspeicher von über 800 Terabyte zur Verfügung.

Ein solcher Rechner hat natürlich seinen Preis, der sich auf rund 32 Millionen Euro beläuft. Da zu seiner Installation sogar Umbauten am Gebäude vorgenommen werden mussten, kostete das Gesamtprojekt in etwa 45 Millionen Euro.

Können wir uns auf die Klimavorhersagen wirklich verlassen?

Es geht genau genommen um Szenarien auf der Basis vieler Wenn-dann-Beziehungen, was ja in der Natur der Sache liegt. Das Klima wird sich in dieser Weise verändern, wenn wir weiter so verfahren wie bisher. Jawohl, solche Aussagen sind ziemlich verlässlich, weil die Zukunft sogleich bis zu 50-mal mit geringfügig veränderten Steuerparametern durchkalkuliert wird. Zudem wird die Qualität der Modellrechnungen stets dadurch kontrolliert, dass sie auch in der Lage sein müssen, die Vergangenheit der letzten 100 Jahre einigermaßen plausibel abzubilden.

Levante betrachtet dabei Flächenelemente von nur 1 x 1 Kilometer, was eine noch nie da gewesene Auflösung darstellt. Aber auch in vertikaler Richtung wird die Atmosphäre besonders fein untergliedert. Damit steht eine digitale globale 3-D-Kopie der Atmosphäre zur Verfügung, deren Film fast beliebig schnell hin und her gespult werden kann.

Tatsächlich ist Klimaforschung nichts für Angsthasen, denn so manche Region auf der Erde wird in Zukunft unbewohnbar sein. Unser Klima vollzieht gerade in atemberaubender Geschwindigkeit eine Rückwärtsrolle des Klimas bis in jene Zeit vor fünf Millionen Jahren, als der Meeresspiegel bis zu 25 Meter höher lag als heute.

Auch ohne Levante lehrte uns Svante Arrhenius schon 1896 den Treibhausgaseffekt von Kohlenstoffdioxid. Wir müssen also so schnell wie möglich die Emissionen dieses Gases stoppen. Stattdessen entlassen wir immer mehr davon in die Atmosphäre. Darüber hinaus führen wir gegeneinander immer mehr Kriege mit Panzern und Raketen und lassen ein Tanklager nach dem anderen explodieren. Das ist alles andere als schlau in dem gegenwärtigen dramatischen Klimaszenario.

Selbst wenn die Menschheit schon ab morgen kein einziges Gramm CO2 mehr ausstoßen würde, denken wir uns die unselige Lobby der Öl- und Gasindustrie einmal weg, würde die globale Erwärmung dennoch mehrere Jahrzehnte weitergehen, das nennt man Nachhalleffekt. Wir kennen diesen ganz konkret, denn nach dem im Montreal-Protokoll von 1987 fixierten Verbot der Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) brauchte die Ozonschicht noch rund 20 Jahre, bis sie sich messbar regenerieren konnte.

Es ist leider extrem schwer, jetzt vermeintlich ökonomisch schmerzhafte Entscheidungen zu treffen, die erst in 30 Jahren unserem Klima bekömmlich sind. Dabei würden uns genau diese Entscheidungen sofort zum Vorteil gereichen: Unsere Straßen wären leerer und leiser, die Luftqualität würde sich sehr schnell verbessern und im Supermarkt hätte so gut wie alles Bioqualität. Dafür müssen aber die Politiker mit vereinten Kräften weltweit die Weichen stellen. Allein, mit den käuflichen Pappnasen, die sich jetzt für die Elite halten, wird es nicht gehen.

Beitragsbild: pixabay.com – Gerd Altmann

 

„Der antarktische Kontinent hat sich in den letzten sieben Jahrzehnten nicht erwärmt“, so lautet der erste Satz des Abstarcts einer Studie im NPJ:
https://www.nature.com/articles/s41612-020-00143-w

Titel der Studie:

Geringe kontinentale Klimasensitivität der Antarktis aufgrund der hohen Orographie des Eisschildes

Der antarktische Kontinent hat sich in den letzten sieben Jahrzehnten nicht erwärmt, obwohl die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre monoton angestiegen ist. In diesem Beitrag untersuchen wir, ob die hohe Orographie des antarktischen Eisschildes (AIS) dazu beigetragen hat, die Erwärmung des Kontinents zu verzögern.

Zu diesem Zweck vergleichen wir die Reaktion des antarktischen Klimas auf eine CO2-Verdoppelung bei heutiger Orographie mit der Reaktion bei einem abgeflachten AIS. Um unsere Ergebnisse zu untermauern, führen wir diese Übung mit zwei verschiedenen Klimamodellen durch. Wir stellen fest, dass die CO2-Verdoppelung bei einem abgeflachten AIS einen stärkeren latenten Wärmetransport in Richtung des antarktischen Kontinents, eine stärkere Feuchtigkeitskonvergenz über dem Kontinent und infolgedessen eine stärkere oberflächenverstärkte Kondensationserwärmung bewirkt.

Eine stärkere Feuchtigkeitskonvergenz über dem Kontinent wird durch die Abflachung der feuchten isentropen Oberflächen ermöglicht, wodurch die Feuchtigkeitsgradienten entlang der Bahnen, auf denen der außertropische polwärts gerichtete Feuchtigkeitstransport hauptsächlich stattfindet, verringert werden und somit mehr Feuchtigkeit den Pol erreichen kann.

Außerdem verschwindet die polare meridionale Zelle, wenn die AIS abgeflacht ist, was eine größere CO2-bedingte warme Temperaturadvektion in Richtung des antarktischen Kontinents ermöglicht. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die große Höhe der derzeitigen AIS eine wichtige Rolle bei der Verringerung der Anfälligkeit des antarktischen Kontinents für eine CO2-bedingte Erwärmung spielt.

Cinthya Bello und zwei ihrer Forschungskollegen haben in ihrer im April 2022 im “International Journal of Climatology” eine “Abkühlungsperiode während der letzten Dekaden” festgestellt.

Im Abstract der Arbeit heißt es:

In der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft wächst das Interesse an der Charakterisierung der Klimavariabilität in der Antarktis, da der Kontinent eine grundlegende Rolle bei der Regulierung des Weltklimas spielt.

Forscher haben die Antarktische Halbinsel seit der Erwärmung, die Mitte der 1950er Jahre begann, intensiv untersucht. Darauf folgte in den letzten Jahrzehnten eine Abkühlungsphase.

In dieser Arbeit haben wir anhand der verfügbaren Daten die Variabilität der Oberflächenlufttemperaturen an fünf meteorologischen Stationen auf King George Island (KGI) (einer subantarktischen Insel, die zu den Süd-Shetland-Inseln gehört) analysiert und die Beziehungen zwischen den Lufttemperaturen und großräumigen atmosphärischen Mustern von 1968 bis 2019 untersucht.

In dieser Studie haben wir festgestellt, dass die Sommertemperaturen von Dezember bis März über 0 °C liegen und im Frühjahr und Herbst nahe an den Schmelztemperaturen (Extremwerte) liegen; folglich kann ein geringer Temperaturanstieg erhebliche Auswirkungen auf die Kryosphäre haben.

Die statistische Analyse der mittleren Temperaturen bestätigte bei den meisten Wetterstationen, deren Daten wir analysiert haben, einen Trend zur Abkühlung im Sommer und bei den mittleren monatlichen Höchsttemperaturen in den 1990er Jahren. Die Analyse der Telekonnektionsmuster zeigte, dass der Southern Annular Mode (SAM) starke, direkte und positive Korrelationen im Herbst und weniger starke Verbindungen im Frühling, Winter und auf der Jahresskala aufweist. Außerdem beobachteten wir einen geringeren Einfluss der El Niño-Southern Oscillation (ENSO).

 

Je wärmer das Mittelmeer, desto heftiger die Stürme

Der Trend ist unübersehbar: Das Mittelmeer wird immer wärmer, seit den 1980er-Jahren hat es sich um ganze zwei Grad Celsius erwärmt. Gerade die östlichen Regionen des Meeres weisen in den letzten Jahren im Sommer immer wieder Wassertemperaturen von zum Teil mehr als 30 Grad auf, was unter dem Begriff der „Tropikalisierung“ des Mittelmeeres zusammengefasst wird. Es handelt sich dabei um eine Energiequelle ungeheuren Ausmaßes, die sich im Herbst in heftigen Stürmen entladen muss, Tendenz steigend.

Lufttemperaturen von „nur“ 32 Grad Celsius können Menschen bereits töten, und zwar auch jene, die gesund und fit sind. Warum das so ist, darauf wollen wir weiter unten eingehen. Betrachten wir zunächst die fatale Klimaentwicklung in Südeuropa. Gerade dort war der Sommer 2022 wieder einmal ein Superlativ, was die sich aneinanderreihenden Hitzewellen, häufig mit Temperaturen über 40 Grad Celsius angeht. Der Weltklimarat (IPCC) sprach in seinem Sachstandsbericht von einem „Hotspot des Klimawandels“ mit Blick auf den gesamten Mittelmeerraum.

Die heiße Luft und die hohe Strahlungsdichte lösen aber eben auch „marine Hitzewellen“ aus. Im Sommer 2022 lag die mittlere Temperatur des Oberflächenwassers des Mittelmeeres zwischen 27 und 28 Grad Celsius, so wies es das Zentrum für mediterrane Umweltstudien (CEAM) im spanischen Valencia aus.

Das sind zugleich die im Mittelmeer höchsten jemals gemessenen Temperaturen, die eher typisch für die Karibik sind. Damit ist das Wasser bis zu sechs Grad wärmer, als wir es dort gewöhnt sind. In der Folge erfährt beispielsweise der hitzegeplagte Tourist dort praktisch keine Abkühlung mehr. Die bislang so gelobte Meeresbrise verkehrt sich in einen unangenehmen heißen Föhn.

Die Tropikalisierung verändert das Ökosystem in diesem Meer dramatisch. Inzwischen haben sich dort 600 tropische Fischarten, die zum Beispiel über den Suezkanal eingewandert sind, verbreitet. Die berüchtigten und gefürchteten Feuerquallen-Invasionen gehören dazu. Dagegen werden heimische Arten, denen das Wasser viel zu warm und damit zu sauerstoffarm ist, verdrängt.

Die in den riesigen Wassermassen gespeicherten Energiemengen werden nach und nach an die Atmosphäre abgegeben. Ab September übernehmen wieder Tiefdruckgebiete mit kühlerer Luft das Regiment. Das ist dann die Stunde der Bildung verheerender Medicanes, die große Regenmengen in sehr kurzer Zeit lokal abladen und mit hohen Windgeschwindigkeiten und heftigen Gewittern verbunden sind.

In 2021 traf ein solcher Medicane im Oktober den Osten Siziliens und Malta, wobei Catania geradezu unter Wasser gesetzt wurde. Unlängst titelte die New York Times recht treffend: „Stockholm statt Rom“ und wagte so einen Blick in die Zukunft des Reiseverhaltens.

Körperliche Reaktion des Menschen auf Hitze

Claudia Traidl-Hoffmann ist Professorin am Augsburger Lehrstuhl für Umweltmedizin und zugleich die Autorin des Buches mit dem Titel Überhitzt. Nun, heiße Tage gab es schon immer und freuen wir uns doch über dieses schöne Sommerwetter, auf das wir im langen, kalten deutschen Winter alle Jahre wieder so sehnsüchtig warten. So neigen wir dazu, Hitze zu bagatellisieren, denn in Spanien oder Afrika sterben die Menschen ja auch nicht reihenweise daran. Doch stimmt das eigentlich?

Es gibt in der Tat sogenannte Kühlgrenztemperaturen, da reicht es bereits aus, nur das Haus zu verlassen, um sich irgendwo hinzusetzen und gar nichts zu tun, und man stirbt innerhalb der nächsten sechs Stunden. Das kann schon bei Temperaturen knapp über 30 Grad Celsius passieren, je nach dem Maß an Luftfeuchtigkeit, das damit einhergeht. Aber warum dieser Zusammenhang?

Das hat mit unserer Hitzeregulierung über das Schwitzen zu tun. Bei trockener Hitze verdunstet der Schweiß sofort, was unserem Körper erhebliche Verdunstungswärme entzieht. Ist die Luft aber schon mit Wasserdampf gesättigt, nimmt sie keinen weiteren mehr auf und unser Schweiß hat gar keine Chance zu verdunsten. Diese Aussage wurde gerade wieder vor Kurzem durch eine Studie bestätigt.

Zunächst gibt der Mensch viel Wasser ab, was zur Dehydrierung führt, wenn er nicht genug trinkt. Durch die Hitzeeinwirkung auf den Kopf, vor allem, wenn dieser ungeschützt ist, wird die Hirnhaut gereizt und es erfolgt der klassische Hitzschlag.

In ihre Klinik werden immer wieder junge, gesunde Dachdecker oder Straßenarbeiter mit 42 Grad Fieber eingeliefert. Bis zum Multi-Organ-Versagen dauert es dann nur noch wenige Stunden, sofern ein gewisser „Kipp-Punkt“ überschritten wurde. Man darf sich das vorstellen wie bei einem kochenden Ei. Wenn das Eiweiß angefangen hat zu gerinnen, wird es auch im Kühlschrank nicht mehr flüssig.

Kühlgrenztemperaturen werden besonders häufig überschritten im:

  • Südosten der USA
  • Norden Indiens
  • Westen Afrikas
  • Osten von China

Die meisten dieser Regionen sind sehr dicht besiedelt, zusammen stellen sie ungefähr ein Viertel der Weltbevölkerung.

Die Modellszenarien der Forschung zeichnen eine düstere Zukunft. Nur wenn wir es schaffen, noch deutlich mehr Klimaschutz umzusetzen, können wir es vielleicht erreichen, dass es nicht allzu oft zu gefährlichen Kühlgrenztemperaturen kommt. Viel wahrscheinlicher ist es aber leider, dass sich die Zahl der davon betroffenen Menschen bei Temperaturen jenseits der 35-Grad-Marke bis zum Ende dieses Jahrhunderts verdreifachen wird.

In Ras al-Khaimah in Dubai und in Jacobobad in Pakistan wurde im Sommer 2021 die 52-Grad-Marke überschritten. Wir müssen davon ausgehen, dass manche Regionen auf unserer Erde bald unbewohnbar sein werden.

Welche Möglichkeiten haben wir noch gegenzusteuern?

Dass der Ausstoß von Treibhausgasen drastisch reduziert werden soll, ist inzwischen eine Binsenweisheit. Zumindest wird dies als „Binsenweisheit“ verkauft.

Städte und Gemeinden könnten, wenn sie nur wollen, mehr Konkretes tun. Gerade die Städte müssen (noch) grüner werden, denn Bäume liefern Schatten und entziehen der Luft Verdunstungswärme. Ein einfacher Trick würde überdies darin bestehen, viel mehr helle Flächen zu produzieren, so, wie wir es von den Orten in Südspanien, Nordafrika oder dem Nahen Osten kennen, denn die Menschen wissen es schon lange, dass helle Flächen mehr Sonnenlicht direkt reflektieren und die Steine dadurch nicht so sehr aufheizen.

Dieser Beitrag wurde am 07.11.2022 erstellt.

Bei den folgenden Erläuterungen zum Fracking beziehen wir uns auf einen etwas älteren Geo-Artikel, der die Grundlagen und Problematik des Verfahrens recht gut zusammenfasst:

Wie funktioniert Erdgasförderung mit Fracking?

Wird es angebohrt, strömt es direkt von selbst nach oben. Von unkonventionellen Lagerstätten ist die Rede, wenn das Gas in dichteren Schiefergesteinen oder Kohleflözen ziemlich fest gebunden ist.

Um Gas aus solchen quasi undurchlässigen Gesteinen herausholen zu können, wurden die Fracking-Verfahren entwickelt, was noch immer im Gange ist. Entsprechend wird in diesem Zusammenhang auch von „unkonventionellem Erdgas“ gesprochen. Weil es sich bei den infrage kommenden Gesteinen meistens um Tonsteine handelt, hat sich die Bezeichnung Schiefergas eingebürgert.

Damit unkonventionelles Gas überhaupt befreit werden kann, muss das Gestein zunächst „aufgebrochen“ werden. Zu diesem Zweck muss der Bohrer mehrere Tausend Meter in die Tiefe hinab geführt werden, um dann in einem langen Bogen umgelenkt horizontal in die gasführende Schicht einzufahren. Die modernen Bohrverfahren und Bohrköpfe geben solche Manöver her.

Das Fracking besteht nun darin, dass eine spezielle Emulsion durch das Bohrgestänge mit Drücken bis über 1000 bar gepresst wird. Die Emulsion setzt sich aus Wasser, Quarzsand und/oder Keramikkügelchen und verschiedenen Chemikalien, die in aller Regel als Betriebsgeheimnis gehütet werden, zusammen.

Durch den enormen Druck dieser leicht viskosen Flüssigkeit wird das tiefe Sedimentgestein tatsächlich aufgesprengt. Die winzigen Festkörperchen verhindern im Verein mit den Chemikalien, dass die entstandenen Risse im Gestein wieder „verheilen“.

Das Umweltbundesamt (UBA) weiß zu berichten, dass mindesten 17 der dabei eingesetzten Chemikalien wassergefährdend sind und weitere 38 dieser Substanzen sind für Menschen toxisch. Daher müssen die Bohrfirmen strikt darauf achten, dass davon absolut nichts ins Grundwasser gerät, was nicht trivial ist.

Quelle: MagentaGreen – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37417557

 

Zum ersten Mal wurde ein solches Verfahren 1949 in den USA eingesetzt. Seit 2005 wird es nun in großem Stil genutzt und hat in Nordamerika einen regelrechten Gas-Boom ausgelöst. In Deutschland wurden seit 1961 bereits circa 300 Fracking-Maßnahmen durchgeführt. Den ersten Fracking-Test führte die Firma ExxonMobil im Jahre 2008 nahe der niedersächsischen Ortschaft Damme aus, um unkonventionelles Gas aus Tongestein zu fördern. Ein Erfolg hat sich aber nicht eingestellt.

Reden wir jetzt über Chemie

Die ominösen chemischen Zusätze sollen das Gemisch aus Wasser und Quarzsand möglichst homogen halten und jegliche Keime darin abtöten. Ein Bericht an den US-Kongress enthält immerhin circa 750 verschiedene Chemikalien, die in diesem Zusammenhang benannt wurden, giftige und nachweislich krebserregende Substanzen inbegriffen.

Die zur Anwendung kommenden Chemie-Cocktails unterliegen keiner Veröffentlichungspflicht, auch in Deutschland nicht. ExxonMobil ist das einzige deutsche Gas-Unternehmen, das freiwillig Auskunft gibt über die eingesetzten Substanzen:

  • Wasser plus Sand oder Keramikkügelchen: 95 bis 99,8 Prozent
  • bis zu 30 verschiedene Chemikalien: < 0,2 Prozent

Das Unternehmen beteuert, dass all diese Substanzen weder umweltgefährdend noch giftig seien. Sie würden auch kein Gefahrgut darstellen und sind daher gemäß dem deutschen Chemikalienrecht nicht kennzeichnungspflichtig.

Schauen wir hier mal etwas genauer hin

Im Jahre 2012 veröffentlichte das UBA dazu ein interessantes Gutachten. Darin geht es um die Inhaltsstoffe der verpressten Flüssigkeit bei drei Fracks an der Bohrung Damme 3:

  • 000 Kubikmeter Wasser
  • 588 Tonnen Stützmittel
  • 20 Tonnen Additive

Jene Additive enthielten 460 Kilogramm Biozide. Es wurden in diesem Zusammenhang etwa 80 Sicherheitsdatenblätter ausgewertet (mehr waren nicht verfügbar) mit diesen Ergebnissen:

  • 6 Zubereitungen mussten als giftig eingestuft werden
  • 6 weitere als umweltgefährlich
  • 25 als gesundheitsschädlich
  • 14 waren reizend
  • 12 ätzend

Diese Risiken birgt Fracking

Ein Teil des giftigen Frack-Cocktails wird an der Bohrstelle als „Flowback“ zurückgewonnen, aber der Rest verbleibt in den dunklen Tiefen der Sedimentgesteine. Umweltschützer befürchten, dass diese Flüssigkeiten mit der Zeit über Klüfte, Risse und Spalten unkontrolliert nach oben in die darüber liegenden Grundwasserleiter (Aquifere) eindringen können. Das kann auch dann noch passieren, wenn es die verursachenden und verantwortlichen Unternehmen gar nicht mehr gibt.

Aber auch vom Flowback geht eine erhebliche Gefährdung aus, weil Bohrloch-Ummantelungen nicht in jedem Fall hundertprozentig dicht sind. Das bedeutet, dass die giftige Brühe direkt in obere Aquifere eindringen kann, die die Wasserwerke als Trinkwasserquellen nutzen.

Einen völlig unkontrollierbaren Austritt von Erdgas und Flowback, einen sogenannten Blowout, gab es zum Beispiel im April 2011 in Bradford County in Pennsylvania. Ganze zwölf Stunden lang schoss das toxische Gemisch über die angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen.

Entsorgung des Flowbacks

Die sogenannte Disposal-Bohrung ist dafür so gängig wie beliebt, weil kostengünstig. Dabei wird der Gift-Cocktail einfach in einer anderen ausgedienten Bohrung „deponiert“.

Zwei amerikanische Wissenschaftler, ein Professor für Molekularmedizin und eine Tierärztin, haben dieses Vorgehen bereits 2012 mit diesen Worten scharf kritisiert:

Ohne eine gründliche Forschung wird der globale Gasboom zu einem gigantischen, unkontrollierbaren Gesundheitsexperiment.“

Schiefergasförderung in Deutschland

Ein Antrag auf dessen Verbot durch die SPD, die Grünen und die Linken scheiterte Ende 2012 im Bundestag. Dennoch wird in Deutschland kein Schiefergas gewonnen. Dies liegt vorrangig am Widerstand der jeweils ortsansässigen Bevölkerung. Die Zeichen der Zeit stehen nun allerdings eher auf Umdenken.

Anfang 2013 kam es zu einem Gesetzentwurf zur Legalisierung der Schiefergasgewinnung, allerdings mit Auflagen. So soll im Vorfeld von Fracking-Aktivitäten stets eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) obligatorisch sein, wobei Wasserschutzgebiete generell außen vor bleiben müssen. Wir wissen aber auch, dass trotz oder gerade wegen der gefälligen UVPs im nordrhein-westfälischen Braunkohletagebau ganze Landschaften ausgehöhlt worden sind.

Wie viel Schiefergas gibt es eigentlich?

In den USA wird seit Jahren gefrackt, was das Zeug hält. Das passiert an ungefähr einer halben Million Bohrlöchern in 30 Bundesstaaten. Seit 2006 ist dort die Gas-Produktion um knapp 25 Prozent gestiegen.

Allerdings vermeldete das staatliche U.S. Geological Survey 2011, dass die riesige gasführende Marcellus-Formation, welche gleich mehrere Bundesstaaten überquert, möglicherweise nur zehn Prozent jener Gasmenge liefern wird, die einst als förderbar ausgewiesen worden war.

Experten der BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) schätzen die deutschen Vorkommen an unkonventionellem Gas auf 0,7 bis 2,3 Billionen Kubikmeter. Unsere konventionellen Erdgasressourcen betragen im Vergleich dazu nur 0,15 Billionen Kubikmeter. Allein, der Aufwand und das Maß an Umweltgefährdung sind beim Fracking unvergleichlich.

Welchen Beitrag liefert Schiefergas zum Klimawandel?

Auf eine bestimmte Energiemenge bezogen setzt Erdgas bei seiner Verbrennung tatsächlich weniger CO2 als Kohle frei. In einer Studie des Jahres 2011 kommen amerikanische Wissenschaftler aber zu dem Ergebnis, dass der CO2-Footprint von Schiefergas deutlich schlechter ist als jener von Kohle. Über einen Betrachtungszeitraum von 20 Jahren macht der Fußabdruck von Gas sogar mehr als das Doppelte aus.

Fracking hat eine ganz verheerende Klimabilanz

Erdgas besteht zum größten Teil aus Methan, das ungefähr 20-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid ist. Davon entweichen im Zuge der Arbeiten am Bohrloch und dann auch bei der Schiefergasförderung enorme Mengen, das können schätzungsweise um acht Prozent der geförderten Gesamtmenge sein.

Auch aus den schon längst aufgegebenen Fracking-Bohrlöchern entweicht noch lange Zeit Methan. In Pennsylvania haben sich Menschen die Mühe gemacht, das Ausmaß an circa 150.000 solcher verwaisten Bohrlöcher zu dokumentieren.

Fracking wird zurzeit geradezu als Allheilmittel gehandelt

Fracking bedeute Unabhängigkeit von Russland und den Golfstaaten, Energie-Autarkie auf lange Sicht und vieles mehr. Dabei haben Geologen von der University of Texas in Austin nachgewiesen, dass bereits ab 2020 der Niedergang der amerikanischen Gasproduktion eingeläutet wird. Fracking droht zu einer gigantischen internationalen Fehlinvestition zu werden. Jetzt noch (politische) LNG-Terminals an Deutschlands Küsten aus dem Marschland zu stampfen, ist wissentlich rausgeschmissenes Geld. Dass Schiefergas aus den USA eben keine Alternative zu russischem Gas per Nord Stream 2 ist, habe ich in einem kürzlich erschienenen Artikel eingehend erläutert.

Trotz des zunehmenden Widerstandes gegen die riskante Fracking-Technik verharren die Politiker in den USA stur auf dieser umstrittenen Methode. Der Republikaner Donald Trump behauptete 2012 in einem Tweed, dass der Klimawandel lediglich eine Erfindung der Chinesen sei, um der Wirtschaft der USA zu schaden. Ja, auf diesem Niveau befinden sich tatsächlich die Gemüter in den USA. So nimmt es nicht wunder, dass jene Regionen, die vom Fracking-Boom profitieren, zugleich Hochburgen der Republikaner sind.

Dieser Beitrag wurde am 07.11.2022 erstellt.